Malaga ist ja schön und nett, aber uns einfach zu viel. Buslinien, Media Markt, Kebab Stände, Mc Donalds, Stierkampfarena usw. nein danke. Als wir vom Schiff Richtung Innenstadt gingen, schauten uns in der Fußgängerzone die Leute irgendwie komisch an. Wir fühlten uns einfach absolut fehl am Platz und nicht wohl in dem ganzen Lärm und ständigen „Gewusel“.
Nach 3 Tagen Hitze und Festlandstress entschlossen wir uns, in den kleinen Ort San José zu fahren. Der Ostwind lässt uns immer noch warten und laut Wetterbericht ist keine Besserung in Sicht. Die Hitze macht uns sehr zu schaffen, aber da wir gerade aus der Karibik kommen, haben wir gelernt, wie man der Hitze entkommen kann.
Wir würden gerne weiterfahren, aber der Wind lässt uns warten. Wie schon so oft haben wir sehr nette Bootsnachbarn und gemeinsam verbringen wir die meiste Zeit im Schatten und warten. Zwischen Schnorcheln, Einkaufen, Spazieren, aufs Meer schauen gibt es nicht viel zu tun. Wir sitzen entspannt da und lassen die Zeit vergehen. Reden viel über vergangene Erlebnisse und die besten Orte, wo wir in den letzten 11 Monaten gewesen sind, schauen alte Fotos und Videos, freuen uns immer wieder, was für tolle Bekanntschaften wir machen durften. Wenn man langsam durchs Schiff geht, findet man immer mehr Dinge, welche vor der Reise noch nicht da waren, Bilder, Schmuck, Gewand oder tropische Lebensmittel. Unsere große Reise geht zu Ende und wir spüren es. Nicht nur dass wir im Mittelmeer sind und ständigen Handy-Empfang und Wlan haben, sondern auch…. – keine Ahnung ist schwer zu beschreiben. Wir waren so weit draußen in einer ungezähmten Wildnis aus Wasser, Wellen und Wind und man spürt einfach, dass das vorbei ist und weit hinter uns liegt. Wir fangen keine Fische mehr. Das Wasser hat eine andere Farbe, der Meeresboden schaut komplett anders aus, kaum noch bunte, kleine, verspielte Fische, überall schwimmt Plastik und sonstiges Treibgut jeglicher Art, Flugzeuge und Vögel sieht man ständig und sind nichts Besonderes mehr. Am Horizont sieht man pausenlos irgendwelche Schiffe: vom Tanker bis zum kleinsten Fischer. Auch das hat seine tolle Begeisterung verloren. Als wir noch draußen am Atlantik ein Schiff sahen, war das die Tagesattraktion. Dann wurde nur geschaut, gefunkt, aufgeschrieben, nachgedacht und und und. Heute sehen wir ein Licht am Horizont und sehen es mehr als „Störenfried“ oder einfache Gefahr, welcher man nicht zu nahe kommen will. Das ganze Fahrverhalten, das Navigieren, die Nachtwachen sind nicht mehr das Gleiche. Alles wird irgendwie mühsam und nervig.
Atlantik wir vermissen dich!!!
Fahren heute, 5.7. Richtung Sizilien – Wind kommt, wie schon so oft, aus Ost!!! :-(((((((
Gruß und Kuss an alle 🙂